auf dem land I

herab von den windigen höhen
in das flechtwerk des hohlwegs:
in der erde sprachlose wurzeln
am himmel beredtes geäst
darin der wind mit rauher hand

im freien
kein laut mehr
keine straße
nicht ein haus in sicht
am boden schwarzes espenlaub
wie angelaufne silbertaler

wie ich dichte

reibe die goldnen zehen der Dichtung
mit einem weichen tuch

bis sie leuchten

manchmal leuchten sie & funkeln in den augen
von jemand der mich lesen gehört hat:

dann hab ich mich zu hüten.
weil solche mich für Dichtung halten

während ich bloß eine frau bin
die mit einem weichen tuch

der Dichtung goldne zehen reibt
(höher komm ich nicht).

HIMMEL AM ABEND über den Gärten:
das innere einer ungeheuren muschel
aufgefächert, perlhuhnfarben
(gottes unerklärliches handgelenk)

und niemand der es sieht