Hugo-Ball-Preis 2017 geht an Ann Cotten
Die Schriftstellerin und Übersetzerin Ann Cotten erhält den Hugo-Ball-Preis 2017 der Stadt Pirmasens. Die Auszeichnung ist mit 10 000 € verbunden und wird am 12. März 2017 in Pirmasens verliehen.
„Ann Cotten erhält den Hugo-Ball-Preis 2017 für ihr eigenwilliges und originelles Werk. In Roman, Essay, Gedicht oder Versepos reizt sie die Möglichkeiten literarischer Formen aus und betrachtet die Sprache in erster Linie als Material der Kunst. Politik, Philosophie und ästhetisches Kalkül verbinden sich in ihren Texten zu oszillierenden Gebilden, die sich gleichermaßen der Revolte wie der Schönheit verschrieben haben. In der zeitgenössischen Literatur sticht ihre Arbeit dank der Furchtlosigkeit ihres Denkens hervor. Sie hinterfragt scheinbar Selbstverständliches, vereinbart das Unvereinbare, doch die Erschütterungen, die dies auslösen mag, werden aufgefangen durch ihren klaren und eleganten Stil“, so die Begründung der Vorschlagskommission.
Ihr gehören die Schriftstellerin Marion Poschmann, die Germanistin und Essayistin Prof. Dr. Hannelore Schlaffer sowie der Journalist Prof. Dr. Lothar Müller an.
Daneben wird ein Förderpreis von 5 000 € an den Historiker und Kulturwissenschaftler Philipp Felsch vergeben. Die Jury erkennt „in seiner klugen und elegant geschriebenen Studie ‚Der lange Sommer der Theorie‘ ein modernes Gegenstück zu Hugo Balls ‚Kritik der deutschen Intelligenz‘.
Mit dem Preis wird das Gesamtwerk des in Pirmasens geborenen Schriftstellers Hugo Ball gewürdigt, der u. a. 1916 im Züricher Cabaret Voltaire mit Dada eine der wichtigsten Kunstrichtungen des 20. Jahrhunderts begründet hat.
Zu den früheren Trägern der Auszeichnung, die seit 1990 verliehen wird, gehören Oskar Pastior, Cees Nooteboom, Robert Menasse, Klaus Wagenbach, Patrick Roth, Feridun Zaimoglu, Max Goldt, Andreas Maier und zuletzt Thomas Hürlimann.